Info – Diskussion – veganer Snack: 15 Jahre Tierschutz im Grundgesetz – „und die Tiere“?

  • Veröffentlicht am: 27. Juli 2017 - 14:20

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Christian Meyer © Bündnis 90/Die Grünen

2002 wurde der Tierschutz als Staatsziel ins Grundgesetz aufgenommen – ein großer Erfolg, den wir GRÜNE gemeinsam mit den Tierschutzorganisationen erreicht haben und der vieles verändern sollte. Statt Anpassen der Tiere durch Amputationen an die industrielle Massentierhaltung artgerechte Haltungsbedingungen, statt Tierversuchen alternative Testmethoden, statt Wildtieren in Zirkussen ein Leben in Freiheit. Wie steht es um diese Ziele heute? Was konnte GRÜNE Politik bisher bewirken? Wie muss ein modernes Tierschutzgesetz aussehen?

Der Tierschutz als Staatsziel sollte alles ändern. Statt Tierversuchen alternative Testmethoden, statt Massentierhaltung artgerechte Haltungsbedingungen, statt Anpassen der Tiere durch Amputationen an die Industriehaltung sollte die Würde von Tieren geachtet werden - das war die Hoffnung, die mit den Worten „und die Tiere“, die in den Artikel 20a im Grundgesetz hinzugefügt wurde, geknüpft wurde. Einiges wurde vor allem in Niedersachsen erreicht, doch bundesweit bremst der Agrarminister Christian Schmidt weitere konkrete Vorhaben aus. Immer mehr Menschen essen weniger oder kein Fleisch mehr, gleichzeitig werden weiterhin Tiere in Massen gehalten, gemästet, geschlachtet. Überproduktion und Subvention sind an der Tagesordnung, auch hier im Raum Hannover und Niedersachsen gibt es traurige Rekordzahlen in den Schlachthöfen. Tiere empfinden Schmerzen, Leid und Angst. Deshalb streiten wir GRÜNE dafür, Tiere um ihrer selbst willen zu schützen. Nach 15 Jahren Tierschutz im Grundgesetz muss dieses endlich mit Leben gefüllt werden. Deshalb brauchen wir ein neues Tierschutzgesetz. Eine Mehrheit der Menschen in unserem Land will keine Pelzfarmen dulden und das Leid von Wildtieren im Zirkus und von Delfinen in Gefangenschaft beenden.

Wir fordern radikale Änderungen in der Tierhaltung, Tierversuche endlich konsequent reduzieren und schnellstmöglich überflüssig machen und ein Ende der industriellen Massentierhaltung.

Dafür müssen wir die Leitlinie in weitere Gesetze münden lassen, damit die drei Worte im Grundgesetz nicht ihren Sinn verlieren. Wir brauchen eine entsprechende Verordnung, die die Haltung aller Nutztiere regelt, Informationen über Tierhaltung muss viel transparenter und zugänglicher gemacht werden, das Wohl der Tiere muss beurteilt werden können. Das ist noch ein weiter Weg. Aber es lohnt sich für jedes einzelne Tier, das dadurch nicht mehr leiden muss.

Wir wollen auf unserer Veranstaltung zusammen mit Ihnen diskutieren:

·         Wie sieht eine verantwortbare Landwirtschaft aus?

·         Wie muss das neue Tierschutzgesetz aussehen, damit Tierleid beendet wird?

·         Wie könnte ein staatliches Tierwohl-Label tatsächlich Auswirkungen auf die Verbraucher*innen haben?

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Eintritt ist frei