Katrin Langensiepen: Greenwashing der EU-Kommission

  • Veröffentlicht am: 9. Februar 2022 - 12:38

Am 2. Februar stellte die EU-Kommission ihren neuen Plan zur EU-Taxonomie vor. Darin werden Atom und Gas als "Transitionsenergien" in die Klassifizierung aufgenommen und als nachhaltig gelabelt. 

Politisch gesehen ist diese Entscheidung für mich als Niedersächsin, aber auch für uns alle Grüne eine Katastrophe und ein Schlag ins Gesicht der nachfolgenden Generationen. 


Die EU-Taxonomie soll dazu dienen, Unternehmen, Investoren und politischen Entscheidungsträgern geeignete Definitionen dafür zu liefern, welche Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig angesehen werden können.  

Welches Signal sendet die EU jetzt an Investoren und Mitgliedstaaten, wenn sie dort Atomenergie aufnimmt? Für mich definitiv das falsche Signal, da es völlig zuwider den notwendigen Investitionen in Erneuerbare Energien, begegnet.

Die EU-Kommission schafft damit außerdem nur Beruhigungspillen indem sie über "Transitionsenergien" spricht und Pläne zum Atommüll ankündigt. Damit legitimiert sie falsche Brückentechnologien, wo man das Ende der Brücke nicht sieht. Statt vor Greenwashing zu schützen betreibt die EU-Kommission es nun selbst und schafft falsche Anreize. 

In Wirklichkeit werden hier aber Menschen gefährdet und die Erfolge der Anti-Atom-Bewegung aufs Spiel gesetzt. Wohin mit dem Atommüll? Darauf haben wir immer noch keine vernünftige Antwort. Gerade als Niedersächsin macht mich diese Entscheidung sehr wütend. Deshalb ist es gut, dass unsere Grünen Minister*innen im Bund und die Bundesregierung klargemacht haben, dass sie bei diesen Plänen der EU-Kommission nicht mitmachen werden.