Mit Sven Giegold: 40 Jahre Grüne Barsinghausen

22. November 2019 - 19:00

Am 20. November 1979, vor 40 Jahren, fand in der Wilhelm-Stedler-Schule die Gründungsversammlung der Grünen in Barsinghausen statt. Dieser runde Jahrestag ist Anlass zu einer Feier, zu der der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen am Freitag, 22. November, um 19 Uhr in den Gemeindesaal der Mariengemeinde am Mont-Saint-Aignan-Platz einlädt. Politischer Gastredner am Abend ist Sven Giegold, der Mitbegründer von Attac Deutschland und Abgeordneter im Europäischen Parlament. Außerdem gibt es eine Talkrunde mit verschiedenen Mitgliedern über ihren Blick auf 40 Jahre grüne Kommunalpolitik in Barsinghausen. Für die Gäste wird ein Imbiss vorbereitet. Die Veranstaltung ist öffentlich. Zur besseren Planung hilft eine Anmeldung unter der E-Mail: anmeldung@gruene-barsinghausen.de

Der Barsinghäuser Ortsverband ist einer der ältesten landesweit – die Versammlung im November 1979 fand wenige Tage vor Gründung des Landesverbandes statt. Schon zwei Jahre später konnten zwei Mandate bei der Kommunalwahl errungen werden – seitdem sind die Grünen durchgängig im Rat vertreten. Die ersten fünf Jahre arbeiteten die Grünen noch mit der Bürgerinitiative Poststraße (BiP) zusammen, die sich für den Bau der Umgehungsstraße einsetzte. „In den ersten beiden Wahlperioden gab es noch eine strenge Rotation nach zweieinhalb Jahren. Das führte zwar dazu, dass mehr Personen kommunalpolitische Erfahrung sammelten, aber auch dazu, dass eine kontinuierliche Arbeit verhindert wurde. Es braucht mehr Zeit und persönliche Erfahrung, um auch erfolgreich Politik vor Ort gestalten zu können“, sagt Helmut Freitag, der Sprecher des Ortsverbandes. So forderten die Grünen schon 1986 erfolgreich die Einstellung einer Frauenbeauftragten und eines Umweltbeauftragten. Beide Stellen bestehen noch heute. Grüne setzten sich im Rat für die Haushaltskonsolidierung ein – die Voraussetzung für heutige Handlungsspielräume. Auch die Stärkung der Stadtwerke ist ein grünes Anliegen. Aktuell wurde erfolgreich für den Neubau der Wilhelm-Stedler-Schule am bisherigen Standort gestritten. Grüne in Barsinghausen bringen sich aktiv ein in die verschiedenen Gremien und Ausschüsse im Rat und übernehmen Aufgaben als stellvertretende Bürgermeister und Bürgermeisterinnen.

Im Ortsverband sind zurzeit 45 Personen Mitglieder. „Einen kräftigen Zuwachs verzeichnen wir seit der Europawahl mit den Rekordergebnissen 23,8 Prozent. Damit sind wir zweitstärkste politische Kraft in Barsinghausen. Die neuen Mitglieder sagen uns, dass vor allem die verfehlte Klimaschutzpolitik der Bundesregierung und die Fridays for Future-Bewegung für sie der Anlass war, einzutreten und sich nun konkret für grüne Politik zu einzusetzen. Ähnliche ‚aufs‘ erlebten wir nach Fukushima oder auch nach anderen Umweltkatastrophen“, erklärt Helmut Freitag. Der OV verfügt neben den neuen Mitgliedern über viele, die über Jahrzehnte aktiv sind, wie in der Ratsfraktion zum Beispiel Christian Röver oder Ulrike Westphal. 40 Jahre politisches Engagement in Barsinghausen – dabei blieben auch kontroverse Diskussionen auch im OV untereinander nicht aus. „Die Grünen wurden in den Anfangsjahren kritisch beäugt, gleichzeitig wurden Themen aufgegriffen und Fragen des Umweltschutzes prägen heute angesichts des Klimawandels die demokratische Debatte“, so Sabine Freitag, die Co-Sprecherin im OV. Auch in der Anti-AKW-Bewegung engagierten sich die Barsinghäuser Grünen und organisierten zum Beispiel Fahrten zu Demos in Grohnde oder Gorleben. Die Grünen stehen für einen offenen Diskurs, für Meinungsfreiheit, eine vielfältige Gesellschaft und engagieren sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus, unter anderem im Bündnis Barsinghausen ist bunt.

Gemeindehaus der Mariengemeinde, MSA-Platz