KZ-Gedenkstätte Ahlem: Erinnerung an 42 weitere Opfer

10. April 2024
Am 10. April hat die grüne Bürgermeisterin und Ratsmitglied Monica Plate die Aufstellung der dritten Stele zum Gedenken an die Opfer im ehemaligen Konzentrationslager Ahlem begleitet. In ihrer Rede hob sie hervor, wie wichtig die persönliche Würdigung der getöteten Häftlinge einer unmenschlichen Ideologie ist: „Diese neue Namensstele erinnert an die unermesslichen Leiden, denen die KZ-Häftlinge hier in der Zwangsarbeit in den Asphaltstollen ausgesetzt waren. Eine Hölle auf Erden. Von Menschen gemacht. Die 42 Opfer, auch die 16 bislang namenlosen, erhalten durch die Stele heute und für die Zukunft ihre Würde zurück.“
Monica Plate dankte den Ehrenamtlichen, besonders Ruth Gröhne, für das unermüdliche Engagement bei der Aufarbeitung der Geschichte des KZ und der Forschungsarbeit für die Identifizierung der Opfer.

Hintergrund: Im KZ Ahlem mussten ab November 1944 rund 1.000 Häftlinge Zwangsarbeit für die Continental AG leisten. Hunderte Häftlinge starben entweder im Lager, auf einem der Todesmärsche oder kurz nach ihrer Befreiung am 10. April 1945. Die genaue Zahl ist nicht mehr zu ermitteln. Trotz langjähriger Forschungen kennen wir von der Mehrheit der Toten nicht die Namen. Um die bekannten Opfer des KZ Ahlem namentlich zu würdigen, errichtete der Arbeitskreis „Bürger gestalten ein Mahnmal“ mit Unterstützung der Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2001 zwei kupferne Stelen mit den bis dahin bekannten 299 Namen.

Durch neue Forschungen in Zusammenarbeit mit dem ZeitZentrum Zivilcourage der Landeshauptstadt Hannover sowie durch den Kontakt zu Überlebenden und Angehörigen konnten nun die Namen von 26 weiteren umgekommenen oder ermordeten KZ-Häftlingen ermittelt werden. Ihre Namen sind auf einer neuen Stele eingraviert, die am 10. April 2024 enthüllt wurde. Für 16 weitere Tote steht dort der Eintrag „Unbekannt“.