Ökologie und Recht auf Wohnen nicht gegeneinander ausspielen

20. Juni 2024
Knappes Wohnangebot und steigende Mietpreise sind zentrale soziale Herausforderungen in Hannover. Als Grüne Ratsfraktion sind wir uns der Verantwortung bewusst und haben bereits 2013 im Rat das Wohnkonzept 2025 beschlossen. Mit Erfolg: Im kommenden Jahr werden voraussichtlich 15.900 statt der ursprünglich geplanten 12.300 Wohnungen fertiggestellt. Aufgrund des Bevölkerungswachstums bleibt die Nachfrage hoch, weshalb das Wohnkonzept bis 2035 auf 16.792 neue Wohnungen erweitert wurde.

Anders als häufig behauptet sind dafür keine zusätzlichen Flächen notwendig. Denn die ALP-Studie zur Fortschreibung des Wohnkonzepts zeigt, dass wir nur 11.800 Wohnungen flächenrelevant neu bauen müssen, für die bereits Bauflächenpotenziale ermittelt wurden. Mit einem Flächenpuffer von 50 Prozent ergibt sich ein zusätzlicher Flächenbedarf für 5.973 Wohnungen. Nur für diese zusätzlichen Wohnungen müssen wir weitere Wohnbauflächenpotenziale prüfen – und zwar hauptsächlich im Bestand.

Ute Dommel, baupolitische Sprecherin, zum Antrag der CDU-Ratsfraktion: „Wir lehnen die Bebauung der Schwarzen Heide ab. Hier würde der dringend notwendige Schutz von Naturflächen und Arten gegen das Recht auf Wohnen ausgespielt werden. Nachverdichtung und Umnutzung bieten ausreichend Potenzial für zusätzlichen Wohnraum, ohne die ökologisch wertvolle Freifläche in Zeiten der Arten- und Klimakrise zu opfern.“