Liam Harrold zum „Wunschzettel“ der CDU/FDP/SPD

Liam Harrold, Kulturpolitischer Sprecher, zum neu vorgelegten Innenstadtkonzept der Ratsparteien SPD, CDU und FDP:

Insgesamt ist dieser Aufschlag für die Kulturszene ein harter Schlag. Denn sie würden dadurch wieder keine Rolle in der Neugestaltung der Innenstadt spielen. Die Innenstadt wäre für Kulturschaffende weiterhin ein hartes Pflaster.

Die an anderen Stellen vorgeschlagenen Kulturaspekte sind so hinreichend unkonkret, dass ich dazu nicht mal konkret antworten kann. Bsp: Es heißt in Punkt 1, dass es öffentliche Veranstaltungen geben soll. Zugleich wurde das Veranstaltungsbudget der Stadt mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP im Juni im Haushaltssicherungskonzept nochmal massiv gekürzt. Wie soll hier etwas für die Kulturschaffenden möglich sein? An anderer Stelle wird eine Mischnutzung der Flächen und Immobilien auch für Kultur gefordert. Dies ist, da die meisten Immobilien Privateigentum sind, zu den gängigen Mietpreisen unvorstellbar. Leider bleibt hier vage, wie das erreicht werden soll.

Nicht nur kulturpolitisch sondern für ganz Hannover ist das eine verlorene Chance und eine Rolle Rückwärts, nachdem wir einen empowernden Kulturhauptstadtbewerbungsprozess gemeinsam gestaltet und einen wegweisenden Kulturentwicklungsplan beschlossen haben. Eine Rückkehr zu dieser Einigkeit, dass Kultur eben sowohl sozialpolitisch als auch für die Stadtentwicklung eine wichtige Rolle spielt, wäre wünschenswert. Aktuell scheint es dafür keine Ratsmehrheit zu geben.