62.539 Kilometer – so viel sind wir in der Region Hannover bereits beim Stadtradeln 2025 geradelt! Damit liegen wir über 10.000 Kilometer vor den Grünen aus Berlin. Das ist ein starkes Zeichen für klimafreundliche Mobilität. Bei der Kategorie Kilometer absolut in unserer Region liegt die erneut die Stadt Hannover (mit einen Teilnehmenden und Kilometer Rekord!) vor Wennigsen und Garbsen. Auch den Schulen in Hannover die in den Schulwettberwerben so gut abgeschnitten haben, gratulieren wir ganz herzlich!
Doch unser Einsatz beim Stadtradeln ist mehr als ein sportlicher Wettbewerb. Radfahren ist politisch – und es ist gut für uns alle.
Warum Radfahren so wichtig ist – 4 gute Gründe:
1. Fürs Klima
Jeder Kilometer auf dem Rad statt im Auto spart im Schnitt rund 150 g CO₂. Bei über 62.000 km bedeutet das bereits mehr als 9 Tonnen CO₂-Ersparnis. Wer 5 km zur Arbeit fährt (und zurück), also 10 km täglich, spart bei 220 Arbeitstagen im Jahr, 330 kg CO₂. Das entspricht etwa dem CO₂-Ausstoß eines Flugs von Berlin nach Mailand. Auch bei der Herstellung ist das Fahrrad deutlich klimafreundlicher. Weitere Umweltvorteile: Kein Feinstaubausstoß durch Reifenabrieb (wie bei Autos) und kein Energieverbrauch für Betrieb (außer bei E-Bikes, und auch der ist sehr gering).
2. Für die Gesundheit
Regelmäßiges Radfahren senkt das Risiko für Herzinfarkt und Bluthochdruck. Laut WHO kann regelmäßige Bewegung (z. B. Radfahren) das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 50 % senken. Auch Muskeln & Gelenke profitieren, besonders Bein-, Gesäß-, Rücken- und Rumpfmuskulatur. Dabei ist Gelenkschonender als Joggen, weil das Körpergewicht vom Sattel getragen wird → ideal auch für Menschen mit Knieproblemen. Bewegung an der frischen Luft setzt außerdem Endorphine und Serotonin frei. Studien zeigen: Wer sich regelmäßig bewegt, leidet seltener an Depressionen oder Angststörungen. Radfahren reduziert nachweislich das Stresshormon Cortisol. Auch das Gehirn profitiert: Moderate Ausdauerbewegung wie Radfahren verbessert die Durchblutung des Gehirns → gut fürs Gedächtnis & Denkvermögen. Besonders bei Kindern und Jugendlichen ist diese Wirkung positiv belegt. Auch beim Gewicht halten hilft Fahrrad fahren: Eine halbe Stunde Radfahren verbrennt etwa 200–300 Kalorien, je nach Tempo. Und es fördert den Stoffwechsel und wirkt sich positiv auf Blutzucker- und Cholesterinwerte aus. Studien zeigen: Menschen, die regelmäßig Rad fahren, leben im Schnitt 2 Jahre länger und verbringen 15 % weniger Lebenszeit mit Krankheiten
3. Für unsere Städte
Fahrräder haben einen sehr geringen Flächenverbrauch. Ein Auto braucht im Schnitt 10–15 m² Stellfläche, ein Fahrrad nur ca. 1,5 m². Auf einem einzigen Autoparkplatz können also 6–8 Fahrräder abgestellt werden. Auch in Bewegung ist der Platzbedarf enorm unterschiedlich: Bei gleicher Personenzahl braucht ein Autokonvoi 10-mal so viel Fläche wie eine Radgruppe. Fahrräder entlasten also die Stadt, geben Raum für Parks, Spielplätze, Begegnung. Auch weniger Stau und Verkehrsprobleme zählen zu den positiven Auswirkungen für unsere Städte. Fahrräder nutzen die Infrastruktur effizienter – sie verursachen keine Staus, sondern umgehen sie. Bei konsequenter Radverkehrsförderung kann laut Studien der Kfz-Verkehr um bis zu 30 % sinken – das entlastet alle, auch ÖPNV & Lieferverkehr. Außerdem ist Verkehr eine der Hauptquellen für Feinstaub, Stickoxide und CO₂ in Städten. Radverkehr emittiert nichts – jeder gefahrene Fahrradkilometer ersetzt potenziell Schadstoffe. In Städten mit hoher Radquote (z. B. Kopenhagen, Utrecht) sind die Luftwerte nachweislich besser. Zusätzlich erzeugen Autos im Stadtverkehr bis zu 75 dB(A), Fahrräder nur etwa 10–20 dB(A). Dauerhafter Verkehrslärm erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Schlafstörungen und Herzkrankheiten. Lebenswertere Städte mit hohem Radanteil sind oft grüner, leiser, sozialer. Weniger Autos bedeutet mehr Platz für Menschen, Cafés, Kultur, Märkte und sichere Schulwege.
4. Für den Geldbeutel
Ein großer Vorteil: Ein Fahrrad hat viel geringe persönliche laufende und Anschaffungskosten Wer auf das Auto verzichtet oder es seltener nutzt, kann mehrere Tausend Euro pro Jahr sparen. Auch der Parkraum und die Infrastruktur für die Kommunen sind für Fahrräder günstiger. Ein Fahrrad-Abstellplatz kostet die Kommune ca. 150–500 €, ein PKW-Parkplatz (öffentlich) circa 2.500–8.000 €, je nach Lage und ein Tiefgaragenstellplatz sogar bis zu 30.000 €. Radverkehr ist wesentlich günstiger in der Planung und Unterhaltung der Infrastruktur. Laut einer Studie des Umweltbundesamts spart jeder Kilometer, der mit dem Rad statt mit dem Auto gefahren wird, der Gesellschaft ca. 30 Cent an externen Folgekosten (z. B. Umwelt, Gesundheit, Infrastruktur). Diese sogenannten externen Kosten liegen in Deutschland bei über 140 Milliarden Euro pro Jahr
Unser Fazit:
Radfahren ist kein nettes Extra. Es ist Teil der Lösung für lebenswerte, zukunftsfähige Städte. Wir freuen uns, dass so viele Menschen in unserer Region das zeigen, mit jeder Fahrt, jedem Kilometer und jeder Entscheidung für das Rad.