Stadt Hannover will Kinder aus Gaza und Israel aufnehmen

Oberbürgermeister Belit Onay hat am Donnerstag angekündigt, dass die Landeshauptstadt Hannover bereit ist, 20 Kinder aus Gaza und Israel , die dringend psychologische oder medizinische Hilfe benötigen, aufzunehmen. Damit reagiert Hannover als erste deutsche Großstadt auf die katastrophale Situation in Gaza und setzt ein starkes Signal für einen friedlichen Weg.

Besonders bemerkenswert: Die Initiative der Stadt wird von der jüdischen und der palästinensischen Gemeinde gemeinsam mit dem Antisemitismusbeauftragten der niedersächsischen Landesregierung unterstützt. Denn klar ist, nur gemeinsam kann es gehen. „Hannover setzt damit in dieser verzweifelten Situation ein wichtiges Zeichen des Mitgefühls und der Humanität“, sagt die Vorsitzende der Grünen im Stadtverband Hannover Monica Manon Sandhas. „Wir freuen uns sehr über diesen Vorstoß, unterstreicht er doch, wofür Hannover steht und was uns wichtig ist: Menschlichkeit und Zusammenhalt. Bei uns haben Terror, Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus keinen Platz“.

Diese Werte klar zu machen und zu leben, hat in Hannover gute Tradition. Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben Mitglieder der jüdischen, palästinensischen und muslimischen Gemeinde, der Ratsfraktionen sowie Oberbürgermeister Belit Onay mit dem sog. „Hannover-Appell“ ein wichtiges Zeichen für Frieden, Menschlichkeit und ein respektvolles Miteinander gesetzt. Dies wird durch die jetzige Initiative fortgesetzt.

„Wir hoffen sehr, dass sich zahlreiche deutsche Städte der Initiative aus Hannover anschließen“, ergänzt die Vorsitzende. „Mit großer Freude haben wir daher die positive Nachricht aus Düsseldorf vernommen.“ Über Parteigrenzen hinweg haben sich in Düsseldorf der amtierende CDU-Oberbürgermeister und die Grüne Bürgermeisterin sowie der Oberbürgermeisterkandidat der SPD geeinigt und gemeinsam erklärt, man wolle in Düsseldorf auch Kinder aus Gaza und Israel aufnehmen.

„Düsseldorf zeigt damit, dass für die gute Sache ein Zusammenwirken der demokratischen Parteien möglich ist – und das sogar im aktuellen Kommunalwahlkampf“, sagt die Vorsitzende Monica Manon Sandhas. „Das wünsche ich mir für Hannover auch. In dieser katastrophalen humanitären Krise sollte die hannoversche CDU sich ein Beispiel an ihren Parteikolleg*innen in Düsseldorf nehmen und aufhören, die hannoversche Initiative kleinkariert und parteipolitisch motiviert zu bemängeln. Stattdessen wäre es gut, sie würde sich auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Bundesregierung die angebotene Hilfe nun umgehend möglich macht.“

Kind in Gaza
Kind in Gaza