28. Februar 2024
Eva Vögtle, Sprecherin für Schul- und Bildungspolitik: „Wir wollen die hannoverschen Schulen wirkungsvoll unterstützen und uns gemeinsam gegen Gewalt, für Demokratie und ein respektvolles, friedliches Miteinander einsetzen. Daher beauftragen wir die Verwaltung mit unserem Antrag, den Schulen passgenaue Präventionsprogramme anzubieten, die Demokratiebildung, Stärkung der sozialen Kompetenzen und Gewaltprävention miteinander verbinden. Bei strafrechtlich relevanten Handlungen braucht es zudem wirkungsvolle ordnungsrechtliche Maßnahmen. Bei den Programmen soll speziell der Peer-Education Ansatz berücksichtigt werden, denn zum einen sind Gleichaltrige wichtige Vorbilder in Bildungs- und Sozialisationsprozessen und zum anderen wird Demokratie durch aktive Einbindung für Schüler*innen bzw. Jugendliche unmittelbar erfahrbar.“
Meldungen über Gewalttaten an Schulen und in deren Umfeld haben in den letzten Monaten zugenommen. Berichtet wird von einem deutlichen Anstieg unterschiedlicher Grenzverletzungen, von körperlichen Übergriffen, Vandalismus, hasserfüllter Sprache und einem insgesamt gestiegenen Konfliktpotenzial. Schüler*innen sind sowohl Täter*innen als auch Opfer, beteiligt sind oft auch schulfremde Personen oder Erziehungsberechtigte. Dabei zeigt sich, dass Konflikte, die in der Schule bzw. im Umfeld der Schule ausgetragen werden, in der Mehrzahl ihre Ursache außerhalb der Schule haben.
Eva Vögtle dazu weiter: „Nur durch entschlossenes Handeln kann in unseren Schulen und in den Stadtquartieren ein von Respekt und Toleranz geprägtes friedliches Miteinander bewahrt bleiben oder wiederhergestellt werden. Daher ist es wichtig, Gewalt nicht nur durch ordnungspolitische Maßnahmen an andere Orte zu verdrängen, sondern sowohl Schule und den außerschulischen Bereich sozialräumlich zusammen zu denken und daraus neue Konzepte und Handlungsoptionen zu entwickeln. Den Schulen einfach zusätzliche Zuwendungen auszuzahlen und sie dann mit der Umsetzung der Projekte alleine zu lassen, wie es andere Fraktionen fordern, halten wir für wenig sinnvoll. Es braucht transparente Kriterien für die Verwendung von Geldern und eine individuelle Unterstützung.
Unsere Schulen haben bereits mit der Landeshauptstadt Hannover und dem Land Niedersachsen Konzepte zur Gewaltprävention und Stärkung sozialer Kompetenzen ihrer Schüler*innen entwickelt. Diese gilt es nun gezielter auszuarbeiten und bedarfsgerecht zu ergänzen.“
Hintergrund:
In die Ratssitzung vom 29.02.2024 wird von uns als Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen + Volt + Piratenpartei der Dringlichkeitsantrag „Gewalt an Schulen entgegenwirken – Maßnahmen zur akuten Unterstützung an hannoverschen Schulen entwickeln, fördern und umsetzen“ eingebracht. Zudem liegt unser fraktionsübergreifender Antrag zu einem Sozialindex vor, der das Thema langfristig und ganzheitlich in den Blick nimmt.