„Der Tourismus spielt in Hannover eine bedeutende Rolle als Wirtschaftsfaktor. Zugleich bringen touristische Aktivitäten jedoch auch Umweltbeeinträchtigungen mit sich, beispielsweise durch den Verbrauch von Energie und den Ausstoß von Luftschadstoffen. So trägt der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2), der durch touristisch bedingten Verkehr entsteht, maßgeblich zum Klimawandel bei. Die hannoversche Tourismuswirtschaft muss daher auf die Klimakrise reagieren und sich weiterentwickeln. Dazu braucht es neue klimafreundliche, ökologische, soziale und nachhaltige Tourismuskonzepte“, erklärt Christopher Steiner, Sprecher für Wirtschaftspolitik der Grünen Ratsfraktion.>
Ein sozial und ökologisch nachhaltiger Tourismus würde sich dabei auf viele kommunale Handlungsfelder positiv auswirken:
- auf Arbeitsplätze und die lokale Wirtschaft im Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe, bei Verkehrsbetrieben, Dienstleister*innen und Anbieter*innen von Freizeit-, Unterhaltungs- und Kulturangeboten,
- auf den Schutz der Natur und Artenvielfalt durch rücksichtnehmende Freizeitaktivitäten,
- auf die regionale Lebensmittelproduktion durch einen steigenden Anteil biologischer, saisonaler und vegetarischer Angebote,
- auf die verkehrliche Infrastruktur durch den Ausbau von ÖPNV, Fahrradwegen und Sharing-Angeboten,
- auf den lokalen Klimaschutz z.B. durch die Reduzierung der Energieverbräuche in Unterkünften,
- auf das Abfallaufkommen durch einen höheren Mehrweganteil und die Reduzierung von Miniportionsverpackungen,
- auf den Wasserverbrauch z.B. durch eine Wassersparkampagne,
- und auf die Akzeptanz der hannoverschen Einwohner*innen durch einen sanften Tourismus.
„Und nebenbei wäre nachhaltiger Tourismus auch ein substanzieller Beitrag zur Verbesserung des touristischen Image Hannovers – über das im Sommer in der medialen Öffentlichkeit so lebhaft diskutiert wurde“, ist der Grüne Wirtschaftspolitiker überzeugt.
„Leider verfügt Hannover bisher nicht über ein integriertes Konzept für sozial und ökologisch nachhaltigen und klimafreundlichen Tourismus. Wir wollen daher in einer Anhörung mit externen Expert*innen und mit Akteuer*innen aus dem hannoverschen Tourismussektor erörtern, wie in der Landeshauptstadt Hannover ein solches Konzept erarbeitet und umgesetzt werden kann“, so Steiner.
Hintergrund:
In den Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten am 08.09.23 haben wir einen Antrag auf Anhörung zum Thema nachhaltiger Tourismus in Hannover eingebracht. (Drucksache Nr. 1441/2023)