Immer wieder erreichen uns schlechte Nachrichten aus dem Bildungssystem – ein negativer Trend in der Kompetenz der Lernenden, Abgänge ohne Abschluss steigen, Kinder fühlen sich zunehmend unwohler, die Chancenungleichheit ist stabil auf einem hohen Niveau.
Wie erreichen wir mehr Chancengerechtigkeit an unseren Schulen?
Das wollen wir besser machen! Der GRÜNE Stadtverband Hannover hat deswegen zur Veranstaltung “Zukunft Bildung! Wie erreichen wir mehr Chancengleichheit an unseren Schulen?” mit Bildungsforscher Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani, GEW-Vorsitzender Maike Finnern, Oberbürgermeister Belit Onay, schulpolitischer Sprecherin der Landtagsfraktion Lena Nzume und Moderatorin Susanne Blasberg-Bense eingeladen.
Wachsende Herausforderungen für Schulen
Grund für die steigende Chancenungleichheit ist, dass sich die Bedingungen für Kinder in den letzten Jahren stark verändert haben. So verbringen Kinder immer weniger Zeit in ihrer Kernfamilie. Das Familienleben hat sich verändert. Die Care-Arbeit, die Mütter jahrelang ohne Bezahlung erledigt haben, verschiebt sich immer mehr in den Bereich von Kita und Schule. Die Kinderarmut ist weiterhin auf einem stabil hohen Niveau, allerdings wird es immer schwieriger für Familien aus der Armut herauskommen. Zusätzlich verbringen immer mehr Kinder immer früher mehr Zeit an Tablets und Smartphones. Ohne Zweifel birgt die Digitalisierung große Chancen, aber eben auch Risiken. Ohne gezielte Kontrolle kommen die Kinder dort mit Pornographie, Gewalt und Mobbing in Kontakt ohne dies zu wollen. Das hinterlässt Spuren! Migration und Superdiversität sorgen für sehr diverse Gruppen, schwierig in einem Schulsystem, welches auf Einheit ausgelegt ist.
Viele Kinder, ein Ziel – Wohlbefinden!
Dabei ist es eigentlich so einfach, sagt Aladin El-Mafaalani in seinem Vortrag. Trotz unterschiedlichster Lebensbedingungen wollen Kinder eigentlich nur zwei Dinge: sie wollen sich in der Schule wohlfühlen, also dazugehören und selbst einen Teil zur Gemeinschaft beitragen und wirklich etwas lernen, also ihre Kompetenzen erweitern und Erfolgserlebnisse haben.
Unser Ziel muss es also sein aus Kindern kompetente und gesunde Erwachsene zu machen. Das gelingt nur wenn diese beiden Bereiche, Wohlergehen und Kompetenzentwicklung permanent gefördert und auch diagnostiziert werden. Hauptverantwortlich dafür sind alle Beteiligten zusammen – nur wenn alle Hand in Hand und auf Augenhöhe arbeiten, kann dies gelingen!
Grüne Bildungspolitik für Niedersachsen und Hannover
Für diese Ziele arbeiten die Grüne Fraktionen in Rathaus und Landtag eng zusammen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren werden mit dem “Startchancenprogramm” 47 Schulen aus Hannover gezielt gefördert. Für Hannover wird ein eigener kommunaler Sozialindex erstellt, der die Förderbedarfe detailliert erfasst. In Zukunft soll das helfen, Mängel schnell und gezielt zu beheben.
Außerdem prüft die Stadt Hannover auf GRÜNE Initiative, ob Assistenzlehrkräfte für alle Kinder eingesetzt werden können, statt auf Law and Order an Schulen zu setzen. So soll Schule wieder zu einem Ort werden, an dem niemand Angst vor Gewalt haben muss. Für mehr Ausgleich und ein besseres Schulklima setzen wir uns außerdem für bessere, grünere und nachhaltiger gestaltete Schulhöfe ein.
Besser lernen – jedes Kind zählt!
Um die kontinuierliche Verbesserung der Bedingungen und somit das Gelingen der Inklusive Schule zu gewährleisten, werden die Beschäftigungsmöglichkeiten für therapeutische und pädagogische Fachkräfte ausgebaut. Dadurch schaffen wir auch Entlastung der Lehrkräfte und sorgen dafür, dass alle Kinder an niedersächsischen Schulen ihre Potentiale und Fähigkeiten entwickeln können.
Kinder brauchen gesundes Essen. Grade für Schüler*innen, deren Eltern wenig Geld oder Zeit zum Kochen haben, ist das Essen in der Schule oft die wichtigste Mahlzeit am Tag. Im Bündnis gegen Ernährungsarmut engagieren sich alle Beteiligten gemeinsam für gesundes Schulessen.
Mit dem größten Bildungsetat seit langem fördert die Landeshauptstadt Hannover und die Landesregierung gezielt umfassende Bildung auf allen Ebenen!